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Ein Herz in den Himmel malen

Was wir von Kindern lernen können...

„Ich wünschte, ich könnte ein Herz in den Himmel malen“, meinte unsere jüngste Ministrantin, gerade einmal fünf Jahre alt, bei einem Familiengottesdienst in uns- erer Kirche. Sie nahm den „Zauberstab“ und malte in die Luft. Sie hatte das Wolken-Herz ganz klar vor Augen.

Seit dieser „Predigt“ unserer Ministrantin haben wir ein neues Logo – Sie sehen es oben im Kreis. Denn damit hat sie den Nagel auf den Kopf getroffen. Wir sollten ein Herz in den Himmel malen, damit es alle sehen können. Und damit alle erinnert werden, wohin wir uns als Gesellschaft entwickeln sollten.

Das „Herz im Himmel“ ist ein uraltes biblisches Symbol. Unsere Ministrantin wusste das vermutlich nicht. Natürlich wohnt Gott nicht im Himmel in dem Sinne, dass Gott in den Wolken sitzt. Der Himmel ist dort, wo Liebe wirksam wird. Das „Herz im Himmel“ ist also kein „Luftschloss“, sondern ein konkreter Auftrag im Alltag.

Erschütternde Nachrichten prasseln auf uns ein. Zukunftsängste sind fast unvermeidlich. „Wie kann Gott das zulassen?“ bin ich ein paar Mal gefragt worden.

In meiner Wirklichkeitsdeutung ist „das Göttliche“ kein Automat. Liebe ist nicht „automatisch“. Liebe im umfassenden Sinn ist ein Prozess der Entwicklung, manchmal geschenkt – sicher, oft eine bewusste Entscheidung. Wenn wir reflektieren, was wir „im Himmel“, also in der Liebe erkennen, dann können die Entscheidungen im Alltag trotz allem Unheilvollen in der Welt heilend und helfend wirken.

Die derzeitigen Erhöhungen der Energiekosten treffen auch uns mit voller Wucht – hatten wir doch bisher schon 400 Euro im Monat hinzublättern. Das ist die wirtschaftliche Seite. Wichtig erscheint mir, auch weiterhin bewusste Ent- scheidungen zu treffen, damit wir eine umfassende Liebe sichtbar machen können. Eben „Miteinander - Füreinander“.

Ihr Pfarrer Hannes Dämon