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Leises Wachstum

Was Verbundenheit bedeuten und bewirken kann...

Kleine Pflänzchen wachsen für unsere Kirchengemeinde mitten in der kühlen Jahreszeit! Gesät haben diese Blumensamen Kinder, Jugendliche und Erwachsene beim Schulstart-Gottesdienst.

Und mit jedem Samenkorn sind Herzenswünsche verbunden: Wo soll der Segen Gottes besonders sichtbar werden? Wo wünsche ich mir Veränderung, Stärkung, Begleitung? Für mich oder andere oder für die Gesellschaft? Wie versprochen pflege ich seither die Pflanzen in meiner Wohnung. Jeden Tag schaue ich nach und bete für die Menschen, die hier ihre Herzenswünsche im Stillen mit hineingelegt haben.

Und ich weiß, dass andere ebenso füreinander beten. Diese Art von Verbundenheit ist recht konkret. Sie hat schon viel Gutes hervorgebracht und ist ein Teil der Fürsorge füreinander und für Menschen, die wir vielleicht gar nicht kennen.

Das fast unsichtbare Verbundensein und das sichtbare Tun bilden für uns Christ:innen eine Einheit. Zusammen sind sie die Chance, in unsicheren Zeiten Hoffnung, Stärkung und Zuversicht zu geben. „Verbunden mit Gott und den Menschen“, so bekennen wir beim sonntäglichen Gottesdienst.

Während ich diese Zeilen schrei be, bereiten wir den Flohmarkt vor, den wir in unserer Kirche organisieren. Das hat es viele Jahre nicht mehr gegeben. Wir sind schon sehr gespannt, wie es laufen wird. Alle Einnahmen fließen in unser soziales Engagement, das wir trotz massiver finanzieller Mehrbelastungen für Heinzung und Strom aufrechtzuerhalten versuchen. Mit finanziellen Herausforderungen sind wir nicht alleine, das ist uns völlig bewusst: Es gibt genug Menschen, die jetzt genau rechnen müssen. Daher werden wir auch nicht jammern oder den Druck an unsere Gemeindemitglieder weitergeben, indem wir zum Beispiel „eindringlicher“ um Spenden bitten.

Vielmehr werden sehen, wie es sich entwickelt und immer wieder gemeinsam beraten. Auch Menschen, die nicht aktiv teilnehmen (aus ganz unterschiedlichen Gründen), unterstützen uns. Das ist ein großes Zeichen des Vertrauens und der Verbundenheit. Dafür sind wir sehr dankbar.

Gutes tun, Verbindung schaffen zu Gott, die Liebe ist, und den Menschen: Darin sehe ich unseren Beitrag in unserer Gesellschaft. Dieser kleine Beitrag verändert vielleicht nicht die Welt. Dieser kleine Beitrag verändert aber auf jeden Fall uns. So sind wir lebendige Christinnen und Christen, die sich den Herausforderungen unserer Zeit stellen.

Ihr Pfarrer Hannes Dämon